Rückblick: Broschüre zur 25-Jahrfeier von 1992
Grußwort des 1. Vorsitzenden
Ich heiße alle Schützenschwestern und Schützenbrüder sowie alle Freunde und Gönner des Schützenverein’s Sechshelden, zu unserem 25jährigen Vereinsjubiläum in Sechshelden herzlich Willkommen. Von den ersten Schießversuchen bei Held’s, bis zur Gegenwart, war es ein langer Weg, mit Höhen und Tiefen. Wenn wir heute ein eigenes Heim und gut ausgebaute Schießstände haben, danke ich allen denen, die vom Grundstein legen bis heute, in guten und schlechten Tagen, unserem Verein die Treue gehalten haben. Mein Wunsch an die nachrückende Generation, daß sie das von uns Erschaffene erhalten, und dem Verein in Gemeinschaft mit örtlichen Vereinen zu vielen erfolgreichen und glücklichen Jahren zu verhelfen.
Im Sinne unseres Wahlspruchs auf der Vereinsfahne
„Im Auge Klarheit, im Herzen Wahrheit“
wollen wir auch unser Jubiläum begehen.
Dem Fest wünsche einen erfolgreichen und harmonischen Verlauf, dem Verein für die Zukunft Erfolg und Gut Schuß.
Heinz Dietermann
1. Vorsitzender
Grußwort des Bürgermeisters
Das 25-jährige Bestehen des Schützenvereins Sechshelden ist für die städtischen Körperschaften Veranlassung, herzliche Glückwünsche zu übermitteln. Mit fast 200 Mitgliedern ist der Verein einer der stärksten Organisationen innerhalb von Sechshelden. Die sportlichen Leistungen in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten sind beachtenswert. Die Jugendarbeit ist mit umso größerer Bedeutung hervorzuheben. Ein besonderer Markstein in der Vereinsgeschichte ist die Errichtung des Schützenhauses, das überwiegend in Eigenhilfe und somit beispielhaft für andere auch in Zukunft wirkt. Dieses Schützenhaus stand in der Vergangenheit für gemeinsame Veranstaltungen zur Verfügung, es wird auch sicherlich in der Zukunft der Allgemeinheit dienen.
Den Verantwortlichen und den Mitgliedern des Vereins für diese große Gemeinschaftsleistung und gemeinschaftsbildende Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten zu danken, ist mein Bedürfnis.
Es ist mein Wunsch, daß es auch in der Zukunft dem Schützenverein gelingt, den sportlichen Geist zu fördern, die Gemeinschaft zu pflegen und sich damit weiterhin als tragende Säule im Ortsgeschehen darstellen zu können.
Allen Gästen, die sich aus Anlaß der Jubiläumsfeierlichkeiten in Sechshelden aufhalten, rufe ich ein herzliches Willkommen zu.
(Dr. Zoubek)
Bürgermeister
Grußwort des Kreisschützenmeisters
Zum 25-jährigen Bestehen des Schützenvereins Sechshelden spreche ich im Namen des Schützenkreises Dillenburg und auch persönlich die herzlichsten Glückwünsche aus.
Gemessen an der Tradition der Schützen ist 25 Jahre Vereinsgeschichte eine relativ kurze Zeitspanne. Für die Verantwortlichen im Verein, die 25 Jahre ehrenamtlich tätig waren und viel Freizeit opfern mußten, ist der Weg sicher lang und nicht immer leicht gewesen. Grund genug zum bevohrstehenden Anlaß auch herzlich Dankeschön zu sagen an die Gründer des Vereins und die Schützenschwestern und Schützenbrüder, die an führender Stelle die Geschiche des Vereins leiteten.
Das Jubiläum mit einem Schützenfest zu verbinden zeigt den Willen zur Schützentradition und bietet Gelegenheiten neben dem Sport die Geselligkeit und das Brauchturn zu pflegen.
Den Jubiläumsveranstaltungen wünsche ich einen guten und harmonischen Verlauf und dem Schützenverein Sechshelden eine erfolgreiche Zukunft und „Gut Schuß"!
Hans Bernhardt
Kreisschützenmeister
Schützenkreis 43 Dillenburg
Grußwort der Sechsheldener Ortsvereine
Herzlichen Glückwunsch!!
25 Jahre Schützenverein Sechshelden – 25 Jahre erfolgreiche Arbeit, sowohl in sportlicher als auch in materieller Hinsicht.
Dafür gebührt den Frauen und Männern unsere Anerkennung.
Ein Grund mehr, dieses Jubiläum in den kommenden Augusttagen in großem Stil zu feiern.
Die Sechsheldener Ortsvereine mit ihren Mitgliedern werden diese Festtage mit ihrem Besuch zu unterstützen wissen.
An dieser Stelle dürfen wir ein herzliches Dankeschön sagen, den Verantwortlichen des Vereins, die immer bedacht waren, die Gemeinschaft in den Vereinen zu pflegen.
Wir wünschen allen Gästen einen angenehmen Aufenthalt in Sechshelden.
Dem Schützenverein für die kommenden Festtage viel Freude und Erfolg für die nächsten Jahre und eine ebenso erfolgreiche Arbeit, verbunden mit dem Allgemeinwunsch, unsere Jugend möge sich wieder mehr für die Vereine interessieren, damit Jubiläen überhaupt noch gefeiert werden können.
Die Sechsheldener Ortsvereine
Angelverein
CDU
CVJM
Freiwillige Feuerwehr
Geflügelzuchtverein
MGV „Germania" 1874
Motorsportclub
SPD
SSV „Alemannia"
Tennisverein
Vogel- u. Naturschutzgruppe
Gründungsmitglieder
Blecher, Werner
Beul, Günter
Dietermann, Manfred
Haas, Heini
Jung, Hans
Lückhof, Hans
Neul, Wilfried
Strömmer, Heinz
Theis, Gerold
Der Vorstand 1992
1. Vorsitzender: Dietermann, Heinz
2. Vorsitzender: Krause, Heinz
1. Schriftführer: Bauer, Stefan
2. Schriftführer: Hof, Mattias
1. Kassierer: Kilian, Siegfried
2. Kassierer: Bauer, Siegfried
1. Schießwart: Lückhof, Bernd
Jugendwart: Kilian, Ulrike
Beisitzer: Blecher, Emil
Beisitzer: Richter, Walter
Beisitzer: Sahm, Edwin
Königspaare
1968 | Toni I + Erika I |
1969 | Armin I + Marianne I |
1970 | Emil I + Anneliese I |
1971 | Gerold I + Doris I |
1972 | Toni I + Erika I |
1973 | Günter I + Luzie I |
1974 | Emil I + Doris I |
1975 | Bernd I + Anneliese I |
1976 | Rudi I + Käthe I (1. Ehepaar) |
1977 | Heino I + Gaby I |
1978 | Heinz I + Gisela I |
1979 | Michael I + Maria I |
1980 | Siegfried I + Erika II |
1981 | Günter II + Regina I (1. Kreiskönigspaar) |
1982 | Heribert I + Anneliese I |
1983 | Werner I + Gaby II |
1984 | Günter I + Eva I |
1985 | Emil II + Angelika I |
1986 | Heribert I + Doris I |
1987 | Heinz II + Anneliese II |
1988 | Gerhard I + Gaby I |
1989 | Matthias I + Claudia I |
1990 | Heinz III + Regina I |
1991 | Gunter I + Heike I |
1992 | Heinz II + Anneliese II |
Sechshelden – Dorf zwischen den Städten Dillenburg und Haiger
Vorwort
Auf 25 Jahre verbürgten Bestehens blickt unser „Schützenverein 1967 Sechshelden“ in diesem Jahr zurück. Voller Stolz kann er zum ersten Vierteljahrhundert den Silberkranz in Ehren präsentieren. Dies ist gewiß Anlaß zu froher Feier und festlicher Freude. Es ist aber auch Anlaß zur Rückschau auf die Vergangenheit, ohne die unsere Zukunft nicht bewältigt werden kann. Gerade in dieser schnellebigen Zeit ist es besonders notwendig, die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten und unserer Jugend weiterzugeben. Einmal ist der Wert geschichtlicher Tradition und Auseinandersetzung mit der Heimatgeschichte unabdingbar.
Zum anderen kann die Besinnung auf die Vergangenheit und das Erkennen ihrer Leistungen immer wieder neue Kraft zur Bewältigung der Gegenwart sein. Wirkliche Tradition ist nicht nur eine Illusion von der „guten alten Zeit“, sondern ein echter Ansporn zu neuer Entfaltung, zur Erhaltung und Weiterentwicklung der großen Werte, welche in der Vergangenheit in einem Ort geschaffen wurden.
Die Geschichte Sechsheldens war zu allen Zeiten die Geschichte ihrer Bürger. Alles, was unser Dorf geworden ist und was es geschaffen hat, verdankt es seinen Bürgern und deren schöpferischen Bürgersinn. So sollte es uns eigentlich Verpflichtung sein, daß dieser lebendige Bürgersinn unseres Heimatdorfes Sechshelden für alle Zukunft auch für unsere
Nachkommen erhalten bleiben möge. Der „Schützenverein 1967 Sechshelden“, einer der jüngsten Vereine unseres Dorfes, fühlt sich traditionsgebunden dem ehemaligen „Kriegerverein“. Dieser Verein, 1881 gegründet, war somit nach dem „MGV Germania 1874“ der zweitälteste Verein in Sechshelden.
Mit Ende des verlorenen zweiten Weltkrieges 1945 hat dieser Verein aufgehört zu existieren. Seit Anfang der 20er Jahre bis 1939 pflegte er, ich möchte sagen, wohl ausschließlich den Schießsport. Die Schießanlage befand sich an dem uns allen bekannten Ort „K Häuschen“. Der Verfasser war in den 30er Jahren selbst aktiv in diesem Verein und dem Schießsport tätig. So liefen also die Interessen und Ziele dieser beiden Vereine völlig parallel miteinander, nämlich den Schießsport und die Geselligkeit zu fördern und zu pflegen.
Diese Festschrift soll dem Silberjubiläum unseres Schützenvereins gerecht werden. Auch soll dieser Beitrag Angaben enthalten über erwähnenswerte Geschehnisse, die unser Dorf in seiner 621 -jährigen Geschichte hat erleben müssen. Interessante Bilder mögen die Ausgestaltung dieses Heftes bereichern. So kann diese Festschrift den Gästen die Geschichte unseres Dorfes näher bringen und sie vertraut machen mit seiner Entstehung und Entwicklung.
Wenn nach Jahren einmal Unterhaltungen über dieses Jubiläum geführt werden, könnte diese Festschrift ein Born angenehmer Erinnerungen sein.
Historischer Rückblick
Sechshelden ist ein Dorf am nordwestlichen Rand des früheren Regierungsbezirks Wiesbaden, etwa 5 km von der westfälischen Grenze entfernt. Am 1. November 1371 ist Sechshelden in das Licht der Geschichte gerückt worden. So steht es in der bis jetzt bekannten ältesten Urkunde. Danach schenkte Gräfin Adelheit von Nassau eine aus 1 1/2 Malter Korn und 1 1/2 Pfund Wachs bestehende jährliche Rente, die der Hof des „Henkels Heyners Sohn von Sexhelden“ zu zahlen hatte, dem Kloster Keppel zu seinem Seelengedächtnis.
Somit wissen wir, daß eine kleine Siedlung mit dem Namen „Sexhelden“ zu diesem Zeitpunkt bereits bestanden hat. Zu den wichtigsten Daten einer Siedlung gehört die Ersterwähnung. Allerdings gibt die erste schriftliche
Dokumentierung nur sehr selten zugleich auch Auskunft über die tatsächliche Entstehung einer Ortschaft oder Siedlung.
In der 35. Fortsetzung 5/89 unseres Gem9indebriefes war die Rede von einem Urnengrab. Otto Kaiser hatte 1955 beim Ausschachten der Fundamente zum Neubau seines Wohnhauses in der Gartenstraße ein Urnengrab
freigelegt.
Nach neuesten Erkenntnissen dürfte die Ablösung der Brandbestattung durch die Körperbestattung bei uns bereits in merowingischer Zeit erfolgt sein, also spätestens um die Mitte des ersten Jahrtausends. Die Brandurnengräber, die man in unserem Raum gefunden hat, auch das bei Otto Kaiser, gehören alle in die späte Eisenzeit, d. h. um Christi Geburt oder kurz danach. Man kann also ruhig annehmen, daß Sechshelden vermutlich seit etwa 2000 Jahren besiedelt ist.
Auf diese Besiedlung bezieht sich auch eindeutig die Bezeichnung im „Gang- und Wegebuch“, welches nach dem Großbrand vom 5. August 1759, im Jahr 1775 geschrieben wurde. Mehrmals wird in diesem Buch der Ausdruck „Alte Dorf“ als Orientierungshilfe gebraucht. Dieser Ausdruck hat sich durch unsere Altvorderen bis in die Gegenwart erhalten. Er deckt sich geographisch etwa mit einem Flurstück, das die Bezeichnung „Höfchen“ trägt. Außerdem spricht man in diesem Buch von einem Brunnen „im Schiebbach“ und einem Brunnen „im Weidchen“. Diese Fluren grenzen aneinander. Bei Ausschachtungsarbeiten zu einem Neubau kamen vor etwa 20 Jahren dann auch Fundamentreste zum Vorschein und bestätigten die Annahme vom „Alten Dorf“ an diesem Platz. Es dürften allerdings nur wenige Häuser oder Gehöfte hier gestanden haben, vielleicht auch eine kleine Siedlung, die später die Flurbezeichnung „Höfchen“ erhielt.
Ob nicht das Urnengrab bei Otto Kaiser zu dem alten Hof in der Hofstraße gehört hat?
Die Ersterwähnung von 1371 allerdings bezieht sich nach dem „Gang- und Wegebuch“ wohl eindeutig auf das Dorf Sechshelden in der Lage und gewachsenen Ausdehnung, wie wir es im wesentlichen auch bis
zum Brand vom 5. August 1759 vorfinden.
Nach einer im Jahr 1447 angelegten Schätzungs- bzw. Steuerliste hatte Sechshelden zu dieser Zeit „19 Feuerstätten“ (Familien). Bereits 35 betrug ihre Zahl in 1532, und schon 12 Jahre später war sie auf 50 angestiegen.
Nach einer Einwohnerliste zur sogenannten „Türkensteuer“ aus dem Jahre 1566 zählte das Dort 43 Gebäude, 30 Pferde, 116 Kühe, 37 Rinder, 527 Schafe und 109 Schweine. Infolge des Dreißigjährigen Krieges war die Entwicklung stark rückläufig; die Zahl der Feuerstätten nahm bis zum Jahr 1628 ab und betrug wiederum
nunmehr 35. Auch andere Drangsale – Kriege, Naturkatastrophen und Epidemien – mußte unser Ort in den vergangenen Jahrhunderten durchstehen.
So wurden bei dem großen Dorfbrand am 5. August 1759 innerhalb von kaum zwei Stunden 82 Wohnhäuser, 59 Scheunen, 49 Ställe, 3 Schmieden, Backhaus, Hirtenhaus, Schule und Kirche ein Raub der Flammen.
Nur 12 Häuser und 6 Scheunen überstanden den Brand. Der Gesamtschaden wurde auf 42957 Gulden errechnet. Schwierig ist es auch, eine Deutung des wohl einmaligen Ortsnamens zu versuchen. Folgt man den Forschungsergebnissen Dr. Karl Löbers, so sind viele Dörfer in unserem Raum etwa Mitte bis Ende des ersten Jahrtausends nach Christi Geburt entstanden.
Aus der Geschichte wissen wir, daß gegen Ende des 8. Jahrhunderts die heidnischen Sachsen bei ihren Abwehrbemühungen gegenüber den christlichen Franken auch bis zum Rhein vordrangen. Sie wurden dann aber durch die Heere Karls des Großen besiegt und nahmen schließlich die neue Religion des Christentums an.
Dabei stellt sich nun für uns die Frage – und dies ist bis jetzt nur bloße Annahme -, ob nicht damals Angehörige dieses Volksstammes in unserer Gegend zurückgeblieben sind, die sich möglicherweise im Gebiet des „Höfchens“ bodenständig machten und ihrer Siedlung den Namen „Saxheller“ gaben. So vermutet jedenfalls unser inzwischen verstorbener Mitbürger Karl Faßbender, und vielleicht ist dies eine gar nicht so abwegige
Erklärung unseres Dorfnamens.
Errichtung von Schulen.
„Im Dillenburgischen und einigen Hauptorten auf dem Westerwald oder in den beiden Inspektionen Dillenburg und Herborn – sind von 1588 bis 1594 folgende Schulen angeordnet worden: Wie die Mädchenschule zu Herborn, Dillenburg und Haiger, sodann die Schulen zu Emrichenhayn, Liebenscheid, Driedorf, Mengerskirchen, Beilstein, Schönbach, Breitscheid, Selbach, Bicken, Eisenrod, Oberscheld, Hirzenhayn, Ibelshausen, Ebersbach, Fronhausen, Ober-Roßbach, Sechshelden, Holzhausen, Langenaubach, Dresselndorf und Burbach. Im Jahre 1594 kamen die zu Ockersdorf, Merkenbach und Fleißbach dazu.“ Eine Aufzeichnung bekundet, daß Sechshelden bereits im Jahr 1463 einen Geistlichen für seine Kapelle hatte. Der zur Kapelle gehörende Hof wurde 1563 für 1000 Gulden verkauft.
Nachrichten von der Hütte zu Sechshelden.
„1540, der Dillenburger Rentmeister Heckmann von Grebeneck notierte: Als man die Hütte zu Sechshelden erbaute, hab ich den Nachbarn (die Frohndienst leisteten) 46 Guart Wein zum „Vertrinken“ gegeben.“ „1541 kaufte der Kellner ein Wisch (10,5 Pfund) Edelstahl und übergab ihn dem Rentmeister, dem die Bauleitung der Hütte oblag, womit der Hüttenmeister den Hammer „stehlen“ (härten) sollte. 1548, Peter von Dillbrecht grante (kohlte) aus des Herrn Holz 47 Wagen Kohlen und lieferte sie auf die Hütte zu Sechshelden. Offensichtlich hat der Graf die Hütte betreiben lassen. 1554, zu Sechshelden kaufte der Rentmeister vom Heimberger und Johann Groß 500 Scheube (Strohbündel) und vom Schäferludwig von Eibach 350 Scheube, die auf das Dach der Hütte zu Sechshelden kommen sollten, „die nun eine Mahlmühle ist.“ 1612, am 31. Oktober, erhielt ein gewisser Wilhelm Möller die Erlaubnis, oberhalb von Sechshelden am Hachenbach oder Weichen, ein Rennwerk zu bauen. Dazu erhielt er den Wasserfall (das Wasserrecht) und hatte 5 Gulden Abgaben zu erlegen und den zehnten Teil vom Eisenstein.“
Im Jahr 1585 wurde Peter Wunderlich von Feudingen (Reg.-Bez. Arnsberg), der in der Mahle zu Sechshelden beschäftigt war, beschuldigt, verdächtigte „Mühlen- und Vieharzeneien“ hergestellt zu haben. Ihm wurde der Prozess gemacht.
Es ist also durchaus möglich, daß aus den Gebäuden der Hütte, die 1540 – 1554 erbaut wurden, später die Mahlmühle des Wilhelm Möller wurde, und das wiederum bedeutet, daß das alte Mühlengebäude, welches der heutige Eigentümer Werner Benner so wunderschön restauriert hat, bereits 1540 – 1554 erbaut worden ist.
Am 1. Marz des Jahres 1712 wurde Johann Peter Haas, der seiner Herkunft und Stellung nach einfache Mann, der für sein Dorf jedoch zum bedeutendsten Chronisten werden sollte, in Sechshelden geboren. In seinen Aufzeichnungen, die er im hohen Alter niederschrieb, vermittelt er uns noch heute detaillierte und interessante Einblicke in das Geschehen jener Zeit.
Am 28. September 1986 begingen die Einwohner Sechsheldens in einem Gedenkgottesdienst festlich die zweihundertste Wiederkehr des Todestages dieses Mannes. Eine kurze Beschreibung seines Lebens war Mittelpunkt der Feier. Die vorgetragene Biographie wurde im darauffolgenden kirchlichen Gemeindebrief veröffentlicht. In den letzten Jahren erschienendort ab und zu kleine Beitrage aus der Chronik, die sich natürlich im Wesentlichen mit dem Leben und den Ereignissen aus unserer näheren Heimat befassen. Sechshelden, Haiger, Dillenburg und Herborn sowie Nachbardörfer Sechsheldens sind meistens Schauplatz der Handlung, doch auch Siegen und Frankfurt/M, ja sogar Neuwied am Rhein und das Ruhrgebiet finden hier Erwähnung.
Walter Klein
Vereinsgeschichte
1967 wurde der Schützenverein gegründet. Damit geschossen werden konnte wurden vom Schützenverein Simmersbach vier Zuganlagen gekauft. Unser erstes Vereinsgewehr, ein Walther Knicklauf, konnte zum Preis von 150,- DM erworben werden, jedes Mitglied leistete dazu einen Beitrag von 12,- DM. Das erste Training fand am 5. Januar 1968 in der Gaststätte Held statt. Am 17. Mai 1968 bestritten wir unseren ersten Freundschaftskampf gegen Haigerseelbach, in diesem Jahr folgten noch vier weitere Kämpfe mit befreundeten Vereinen. Das erste Königsschießen fand im K-Häuschen statt, als Königspaar gingen Toni Klein und Erika Blecher hervor. Unterstützt wurden sie vom 1. Ritter Wolfgang Haas und dem 2. Ritter Emil Blecher. Bei der ersten Königsproklamation wurden auch die Vereinsmeister geehrt. Jugendvereinsmeister Friedhelm Schreull, Vereinsmeister Werner Maiwald und Vereinsmeisterin Ursula Maiwald.
Am 29. November 1969 bestritten wir den ersten Rundenwettkampf gegen Mandeln, dort gingen wir als Sieger, mit zehn Ringen, hervor. Zu dieser Zeit wurden noch von sechs Schützen je 15 Schuß geschossen. Heute schießen vier Schützen in einer Mannschaft, wobei Jeder 40 Schuß abgeben muß. Schon im kommenden Jahr (1970) konnte die erste Meisterschaft errungen werden. Zu Beginn der 70er Jahre begann unsere Freundschaft mit den Vereinen Finsternthal/Hunoldstal (Taunus) und Niederklingen (Odenwald). Es begann alles mit einem gemeinsamen Kuraufenthalt von Mitgliedern der drei Vereine. Bis zum heutigen Tag hätt diese Freundschaft nun schon; wir treffen uns immer im zweijährigen Turnus um Freundschaftskämpfe auszutragen.
Am 28. Oktober 1973 traten wir unsere erste Fahrt nach Plombieres der Partnergemeinde von Sechshelden, an. Seit dieser Zeit besuchen wir uns alle zwei Jahre gegenseitig, um einen Wettstreit mit Luftgewehr und Luftpistole auszutragen. Im Herbst des Jahres 1975 konnten wir dann in unser eigenes Vereinsheim, in der Willi-Thielmann-Straße, einziehen. Das Schützenhaus wurde ausschließlich in Eigenregie erbaut. Die fünf aktivsten Schützen beim Bau wurden von Hans Noormann mit der Hessischen Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Das waren: Werner Blecher, Heinz Dietermann, Manfred Dietermann, Hans Jung und Edwin Sahm. In den 70er Jahren hatten wir große sportliche Erfolge zu verzeichnen. Teilweise schossen unsere Mannschaften in der Kreisklasse. Auch in der Jugendarbeit ging es stetig bergauf. Bis 1986 hatten wir immer eine oder mehrere Mannschaften, dann kam es zu einem personellen Engpaß und wir mußten die Gewehrmannschaft abmelden. Zwei Jahre konnten wir dann in dem Kampf um die Ringe nicht mitreden. 1988 haben wir dann wieder von Neuem begonnen, wir mußten allerdings in der niedrigsten Grundklasse beginnen. Bis zum heutigen Tag konnten wir aber schon wieder zwei Grundklassen hinter sich lassen. Wir schießen heute in der Grundklasse 10. Die Mannschaft besteht aus folgenden Schützen: Siegfried Bauer, Kerstin Kilian, Bernd Lückhof, Rolf Schneider und Friedhelm Schreull. Außer dem Sportschießen üben wir uns auch schon seit 20 Jahren in dem Bereich der Geselligkeit. Einmal im Jahr veranstalten wir das Ortspokalschießen. Hierbei kämpfen Vereine und Hobbymannschaften der Dorfgemeinschaft um Platzierungen. Den Abschluß eines jeden Jahres bildet bei uns das Silvesterschießen, wobei jedermann einen Preis „erschießen“ kann.
Bernd Lückhof (Schießwart)
Mit einer gesunden Portion Optimismus trafen sich im November 1967 eine Anzahl junger Männer in der Gastwirtschaft Held, um einen Schützenverein ins Leben zu rufen. Es gab nicht Wenige In Sechshelden, die dem Schützenverein kein langes Leben voraussagten. Wenn es auch In den ersten Jahren einige Schwierigkeiten zu überwinden gab, steht der Schützenverein in seinem Jubiläumsjahr auf sehr gesunden Füßen. Der Schießsport wurde in der Gastwirtschaft Held aufgenommen. Die Schießanlagen wurden in Eigenhilfe erstellt. Erster Vorsitzender wurde nach der Gründungsversammlung Toni Klein. Das erste Vereinsgewehr wurde durch Spenden der Gründungsmitglieder angeschafft. Regelmäßiges Übungs- und Wettkampfschießen konnte nach relativ kurzer Zeit aufgenommen werden. Nach fünf Jahren ging der erste Vereinsvorsitz auf Heinz Dietermann über, der diesen Posten bis zum heutigen Tag begleitet. Da sich der Schützenverein immer größerer Beliebtheit unter der Dorfbevölkerung erfreuen konnte, trug man sich man dem Gedanken ein eigenes Vereinsheim zu errichten. Als ursprünglicher Standort war ein Platz in einer Abraumhalde auf der Hardt vorgesehen. Bei diesem Projekt stieß man jedoch auf Schwierigkeiten, so daß man nach einem geeigneterem Platz Ausschau hielt. Als Lösung bot sich ein Platz unterhalb des Bahndamms, im Neubaugebiet Lange Wiese an. Um sich ein finanzielles Polster für das ehrgeizige Bauvorhaben zu schaffen, begann der Schützenverein In den 70er Jahren mit dem Sammeln von Altpapier. Erste Vorbereitungen zur Errichtung des Schützenhauses wurden im Jahre 1974 getroffen. Im Juni 1975 fand dann die Grundsteinlegung statt. Bereits im Sommer 1976 konnte, der zu diesem Zeitpunkt 106 Mitglieder zählende Schützenverein, die Einweihung des schmucken Vereinsheims feierlich begehen. Fast alle Arbeiten wurden in ca. 2000 Arbeitsstunden von den Mitgliedern selbst geleistet. Anfang der siebziger Jahre begann der Schützenverein eine freundschaftliche Beziehung mit dem Schützenverein der Partnergemeinde Plombieres sowie der Schützenvereine von Niederklingen und Hunoldstal aufzubauen.
Man trifft sich bis zum heutigen Tag zu regelmäßigen Vergleichswettkämpfen. Im August 1977 wurde dann das 10jährige Vereinsjubiläum im großen Rahmen mit Kommers und Festzug gefeiert. Ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte war die feierliche Fahnenweihe im Oktober 1978. Zu diesem Festakt konnte der Schützenverein zahlreiche Ehrengaste, sowie abordnungen der heimischen Vereine begrüßen. Es bleibt noch kurz zu erwähnen, daß die Vereinsfahne fast ausschließlich durch Spendengelder finanziert wurde. Seit der Fertigstellung des Schützenhauses hat sich die Zahl der Vereinsmitglieder ständig erhöht. Mit zur Zeit 190 Mitgliedern zählt der Schützenverein zu den stärksten Vereinen des Schützenkreises. Auch erfreut sich der vereinseigene Gaststättenbetrieb im Bezug auf Familienfeiern, Hochzeiten und Polterabenden immer größerer Beliebtheit unter der Ortsbevölkerung. Nach den harten Anfangsjahren und der entbehrungsreichen Zeit der Bautätigkeit, standen die achtziger Jahre ganz im Zeichen kultureller und geselliger Veranstaltungen. Es wurden diverse Karnevalsveranstaltungen unter gemeinsamer Leitung mit der Feuerwehr und dem Gesangverein durchgeführt. Weiterhin fanden die Vereinsfahrten bei den Mitgliedern großen Anklang. Es fanden drei Fahrten zu unseren Schützenfreunden nach Plombieres statt. eine Mehrtagesfahrt nach Stockach/Bodensee und Husun/Friesland sowie ein Tagesausflug in den Harz. Nicht zu vergessen sind noch die im zweijahres Rhythmus stattfindenden Vergleichswettkämpfe mit den Schützenvereinen Hunoldstal und Niederklingen. Bleibt noch zu erwähnen, daß der Schützenverein Sechshelden in seiner 25jährigen Vereinsgeschichte bereits vier mal Ausrichter des Kreisschützenballes war und durch diese Tätigkeit großes Ansehen auf Kreisebene erlangte.
Stefan Bauer
Jugendabteilung
Unsere Jugendabteilung besteht derzeit aus 20 Jugendlichen im Alter von 10 bis 20 Jahren. Aus der Jugendabteilung kam in den vergangenen Jahren ein recht guter Schützennachwuchs, der sich mit seinen sportlichen Ergebnissen in den Seniorenmannschaften sehen lassen konnte. An dieser Stelle sei den Jugendleitern Heinz Strömmer 1975; Wolfgang Debus 1976 – 1978; Bernd Schmidt 1979-1980; Werner Blecher 1981. 1984; Mattias Müller 1985. 1987 und Ulrike Kilian seit 1988 für die geleistete Arbeit sehr herzlich gedankt. Es konnten seit Bestehen der Jugendabteilung einige Jugendmannschaften gemeldet werden, die mit unterschiedlichem sportlichen Erfolg abschnitten. Im jetzigen Zeitraum kann keine Schüler- oder Jugendmannschaft gesteift werden, da in den jeweiligen Altersklassen nicht genügend Schützennachwuchs vorhanden ist.
Für die Zukunft können wir jedoch hoffen, daß im nächsten Jahr eine Schülermannschaft gemeldet werden kann. Wenn sich in der nächsten Zeit noch einige Schüler und Jugendliche für den schönen Schießsport entscheiden würden, könnten Wir mit Sicherheit auch noch die eine oder andere Mannschaft mehr melden.
Deshalb rufen wir alle Schüler und Jugendliche aus unserem Dorf Sechshelden auf; „Werdet Mitglied Im Schützenverein 1987 Sechshelden“ und helft mit dem Nachwuchs für unseren Schießsport zu sichern.
Der Schützenverein 1967 Sechshelden bietet in der Jugendabteilung für alle Schüler und Jugendliche Training und Wettkampf in dem Luftgewehr und Luftpistolendisziplin an. Es werden weiterhin noch Angebote für die Freizeit gemacht, die sicherstellen, daß es nicht zu langweilig wird.
„Kurioses“ und „Interessantes“ aus dem Vereinsleben.
Bei der Vereinsfahrt nach Husum unternahm ein Vorstandsmitglied allabendlich einen Spaziergang Ober den angrenzenden Deich unseres Quartieres. Eines Abends, es war schon etwas spät und oben auf dem Deich angekommen, rutschte dieser plötzlich auf den „Hinterlassenschaft“ der Schafe, die tagsüber auf dem Deich weideten, aus und kullerte den Deich hinunter. So entstand der Sechsheldener Deichroller.
Beim Tagesausflug in den Harz wurde auf einem Autobahnrastplatz eine Pause eingelegt. Kurz vor der Weiterfahrt fragte wie üblich der Busfahrer Ober Mikrofon nach, ob alles wieder im Bus sei. Da alles in Ordnung schien, der Busfahrer gerade losfahren wollte, ertönte aus der letzten Reihe ein urgewaltiger Schrei. Hatte doch tatsächlich ein jüngeres Vereinsmitglied seine damalige Freundin doch fast auf dem Rastplatz stehengelassen.